GIRLS@SHK: Das neue Netzwerk für weibliche Auszubildende
Neues Netzwerk stärkt Zukunftschancen junger Fachkräfte
Das SHK-Handwerk gilt traditionell als männlich geprägt. Der Anteil an Frauen in der Branche ist auch heute noch gering. Obwohl Sanitär-, Heizungs- und Klimahandwerk längst moderne Technologien, digitale Berechnungstools und vielseitige Tätigkeiten umfassen, sind Frauen in der Ausbildung in Baden-Württemberg noch immer eine Ausnahme. Um das zu ändern, hat der Fachverband Sanitär-Heizung-Klima Baden-Württemberg ein neues Netzwerk für weibliche Auszubildende ins Leben gerufen.
Ein Blick auf die aktuellen Zahlen unterstreicht das Ungleichgewicht der Geschlechter: 109 weibliche Auszubildende in allen vier SHK-Berufen zusammen gibt es derzeit in Baden-Württemberg. Insgesamt durchlaufen mehr als 5200 Lehrlinge aktuell eine Ausbildung als Anlagenmechaniker/-in SHK, Klempner/-in, Ofen- und Luftheizungsbauer/-in oder Behälter- und Apparatebauer/-in. Allein im größten Beruf, dem oder der Anlagenmechaniker/-in SHK, stehen 101 junge Frauen rund 4.900 Männern gegenüber, ein Anteil von lediglich zwei Prozent, so die Zahlen von Handwerk Baden-Württemberg.
Warum entscheiden sich so wenige junge Frauen für den Weg ins SHK-Handwerk? Viele Mädchen haben kaum Berührungspunkte mit technischen Berufen, weil diese Tätigkeiten in Schulen oder familiären Umfeldern selten als realistische Option für die berufliche Zukunft dargestellt werden. Hinzu kommen tief verankerte Rollenbilder, ein Mangel an weiblichen Vorbildern und die Tatsache, dass junge Frauen im SHK-Handwerk häufig die einzigen Auszubildenden ihres Geschlechts im Betrieb oder in der Berufsschulklasse sind. Diese Umstände erfordern Mut, eine starke Persönlichkeit und Vorbilder.
Genau hier setzt das neue Netzwerk Girls@SHK des FV SHK-BW an. Es richtet sich an alle weiblichen Auszubildenden der Branche und schafft einen Raum für Austausch, gegenseitige Unterstützung und die Begegnung mit Vorbildern. Beim Auftakttreffen am 21. November im Sensapolis Sindelfingen zeigte sich, wie groß der Bedarf ist: Zwölf Auszubildende aus verschiedenen SHK-Berufen trafen dort erstmals auf andere junge Frauen, die ähnliche Erfahrungen machen. Die Atmosphäre war geprägt von Offenheit und gegenseitigem Verständnis. Es entstand ein intensiver Dialog der Teilnehmerinnen über ihre beruflichen Wege, über Herausforderungen und über die Momente, in denen sie persönliches Wachstum oder besondere Anerkennung erlebt haben.
Der Fachverband plant, GIRLS@SHK zu einer festen Säule der Nachwuchsarbeit weiterzuentwickeln. Im kommenden Jahr werden sich die Auszubildenden beim Verbandstag im Europapark Rust wiedertreffen, um das Netzwerk zu festigen.
Bei Interesse finden Sie alle weiteren Infos und die Möglichkeit zur Anmeldung unter www.shk-bw.de/girls-at-shk.
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